Zweiter Gesamtplatz über die Mitteldistanz beim Erlangener Triathlon
Es war nicht das perfekte Wetter um das neue Mitglied im Team, das Eiscafe Bassanese auf dem Trikot vorzustellen doch für meine sportliche Performance genau das richtige...Wie beim Ironman in Schweden vergangenes Jahr konnte ich bei Regen und angenehmen Temperaturen wieder eine starke Leistung abrufen, obwohl ich mich dabei komplett auf mein Gefühl verlassen musste. Der Triathlon in Erlangen über die Mitteldistanz (2km Schwimmen-80 Rad-20 Laufen) sollte den letzten Härtetest und Generalprobe vor der WM in Südafrika über diese Distanz darstellen. Die Generalprobe startete aber schon eine Woche zuvor mit dem detaillierten Training welches genauso in Südafrika in 5 Wochen zum Wettkampf hinführen soll. Hungrig auf einen weiteren sich nach dem Mainathlon war die Renntaktik schnell klar.
Beim Schwimmen hab ich es mir diesmal nicht nehmen lassen, mich in den Wasserschatten der Spitzengruppe zu hängen. Dabei wurde mir mit einem harten Beinschlag gegen mein Handgelenk meine so treue Uhr vom Handgelenk geschlagen. Das wird interessant dachte ich mir, da ich es gewohnt bin mich sehr an den Zahlen zu orientieren. Nichtsdestotrotz konnte ich nach knapp 29 Minuten das Wasser verlassen und mit einem Rückstand von gut zwei Minuten auf den Führenden mich auf Rad schwingen. Die gut gepflegten Füße von Matze Türk, die ich mir beim Schwimmen lang gestreichelt hab, verschwanden in seinen Radschuhen...Nun war es sein prächtiger hintern der den Ausblick nach vorne in den trüben und regnerischen Erlangener Landkreis erhellte. Nach einem mehrmaligen Führungswechsel über 20 Kilometer hatten wir noch nicht ausgemacht wer den schöneren hat, als Bernd Hagen und Marco Sahm von hinten aufschlossen. Zu Viert sind wir im regelkonformen Abstand auf die Verfolgungsjagd des Ersten gegangen. Bei Hälfte habe ich dann erfahren, dass der Rückstand auf den ersten bis auf 5 Minuten angewachsen war. Aufgrund der nassen Fahrbahn und dem abwechslungsreichen und zugleich harten Fahren in dieser von Bambergern dominierenden Radgruppe gingen die zweiten 40 km auch richtig schnell vorüber. Mein Plan mich gegen Ende vorne in der Gruppe zu platzieren, um schon mit einem schnellen Wechsel in die Radschuhe eine Lücke zwischen mich und den laufstarken Bernd Hagen zu reißen ging perfekt auf. Nachdem ich 8km vor dem
Ziel die Führungsarbeit übernommen hab, bin ich als Zweitplatzierter in die Wechselzone und hatte nach den ersten zwei Laufkilometer gut 50 m zwischen mich und Hagen gebracht. Also hieß es ab jetzt nur noch Blick nach vorne, denn eine Uhr hatte ich ja nicht mehr, und auf Teufel komm raus die Beine arbeiten lassen, um den Bullen den Schwanz am Ende wieder heben zu lassen. Zwar Blick Hagen bis Kilometer 10 hartnäckig in meinem Nacken doch schmolz der Abstand nach vorne von Kilometer zu Kilometer bis auf 2:30 min bei der Hälfte. Die lautstarke Unterstützung der Böhnlein Crew, des Medizinischen Betreuers Dr. Först und eines Deutschen Basketball Meisters, Philipp Först war auf jeden Fall besser als jedes Feedback einer Uhr und trieb mich weiter an. Obwohl ich trotz der schwierigen Bodenbedingungen im nassen Wald und der vielen Kurven das Tempo bis zum Ende so hoch wie noch nie halten konnte, und der Führende in mein Visier rückte, hat es am Ende leider nicht gereicht... mit 35 Sekunden Rückstand auf Platz ein, hab ich nach 3 Stunden und 37 Minuten die Ziellinie überquert. Mit der besten Laufzeit des Tages, 1 Stunde und 10 Minuten über die knapp 20 Kilometer bin ich aber mit der Leistung super zufrieden und bereit für die wohl härtesten 4 Trainingswochen meines Lebens, um bei der WM in Südafrika mindestens das Podium angreifen zu können.